Mera-Peak

Kurzbeschreibung: Bei der Mera-Peak-Tour handelt es sich um eine Tour mit großartigem Landschafts- und Gebirgscharakter, die trotz der Höhe des Gipfels keine großen technischen Schwierigkeiten aufweist. Bei dem Gipfelanstieg (ca. 6650m) ist gute Höhenanpassung und -verträglichkeit notwendig. Start der Tour in Lukla, das von Kathmandu per Flugzeug erreicht wird.

Beste Reisezeit: Entweder März/April oder Oktober, also jeweils in den trockeneren Perioden

Anforderungen: Gute körperliche Verfassung, Höhenverträglichkeit, Gletscherkenntnisse

Dauer der Tour: Bei behutsamer Höhenakklimatisierung etwa 16-18 Tage

Tourenverlauf: Vom Tourenverlauf ausgenommen sind Tage zu Beginn und am Ende der Tour in Kathmandu, an denen kulturelle oder andere interessante Stätten der nepalesischen Hauptstadt (mit Führung) besucht werden können.

Tag 1: Am ersten Tag steht der Flug von Kathmandu (1250m) nach Lukla (2850m) auf dem Programm. Dieser Tag dient zum Packen des Tourenrucksacks und anderem Organisatorischen.

Tag 2: Der erste richtige Tourtag, der nur von kurzer Dauer sein sollte, um sich an örtliche Gegebenheiten, Klima, usw., zu gewöhnen. Ein Ort, der sich als Ziel dieser Etappe eignet, ist Chutanga (3200m). Bis dorthin steigt der Weg zunächst langsam an und man bewegt sich über einen kleinen Erdpfad durch noch üppige Vegetation bergauf. Besonders schön sind die ab etwa Ende März blühenden Rhododendren, die als Baumform teilweise Höhen zwischen 5 und 10m erreichen. Kurz vor dem Etappenziel wird der Anstieg etwas steiler und nach ungefähr 3 Stunden gelangt man auf dem kleinen Plateau des schön gelegenen Chutanga an.

Tag 3: Das Tagespensum wird etwas erhöht, Ziel ist eine geschützte ebene Fläche unterhalb des Passes, der am darauf folgenden Tag bewältigt wird. Durch die lichter werdende Vegetation geht es stetig bergauf, erste Rundblicke auf die umlegenden Berge sind möglich. Neben den Rhododendren säumen immer wieder kleine bunte Butterblumen den Weg aufwärts. Mit etwas Glück können am ersten oder zweiten Tag Yaks oder Naks (= weibliches Tier) gesichtet werden. Am Zielpunkt (3850m) ist die Vegetation schon sehr spärlich, es gibt nur mehr Sträucher und Gräser.

Tag 4: Vom Lager geht es in Serpentinen mäßig bis stark ansteigend Richtung Paß, der durch seinen Gebetsfahnenschmuck schnell sichtbar wird. Das letzte kleine Stück sollte umsichtig zurückgelegt werden, da Eis oder Schnee diese steile Passage gefährlich machen könnten. Nach ein bis zwei Stunden ist der Paß (4590m) erreicht und es bietet sich ein herrliches Panorama auf die umliegenden Himalayagipfel. Vom Paß geht es erst eine Stück gerade über Geröll und dann wieder talwärts in Richtung des Bergdorfes Thuli Karka, dem nächsten Übernachtungsort.

Tag 5: An diesem Tag gilt es die bisher längste Marschzeit (6-7 Std.) zu bewältigen, jedoch ist der Weg nicht sonderlich anstrengend. So geht es nach kurzem Aufstieg (ca. 4500-4600m) wieder talwärts, wobei der Endpunkt der Tagesetappe auf etwa 3500 bis 3600m liegt. Dennoch hat dieser Tag einen besonderen Reiz. Der Pfad verläuft nämlich jeweils nur wenige Meter (oft auch deutlich weniger) oberhalb der bis zu mehreren hundert Meter tiefen Schlucht, die ein reißender Fluß infolge eines Deich-/Dammbruchs in das Tal gerissen hat. Es gibt zudem viele schöne Blumen und Pflanzen sowie zu der entsprechenden Jahreszeit auch die verschiedensten Rhododendren zu bewundern. Der Zielpunkt liegt idyllisch an einem kleinen See mit „Sandstrand“.

Tag 6: Man bewegt sich langsam ansteigend erst durch den trockenen Flußlauf, später auf Gras- und Steppenvegetation talaufwärts. Auf dem Weg kommt man an einigen Höfen vorbei, wo man die karge Landwirtschaft der dortigen Bevölkerung erkennt bzw. die Möglichkeiten, wie man sich gegen Ungunstfaktoren zur Wehr setzt (z. B. selbst errichtete Steinwälle). Endstation ist an diesem Tag Tangnang (4300m), das genau dort liegt, wo der Damm des früheren Sees gebrochen ist. Etwa auf der Hälfte der Wegstrecke ist in einem Felsvorsprung ein Kloster zu besichtigen, das auf jeden Fall einen kurzen Abstecher und eine Pause wert ist.

Tag 7: Entweder legt man einen Ruhetag in Tangnang ein, oder man wandert noch eine Etappe weiter und gelangt nach Khare (ca. 5000m), dem letzten Ort vor dem Gletscherbereich. Der Weg von Tangnang nach Khare ist nicht sonderlich anstrengend und dauert nur etwa zweieinhalb Stunden. Aber dieses kleine Teilstück ist landschaftlich wohl das schönste und überwältigendste außerhalb der Gletscherzone. Man wandert vorbei an riesigen Hängegletschern, kleinen sandigen Seen und passiert einen Berg, der mit dem Matterhorn äußerst ähnlich ist. Kurz vor Ende der Tagestour ist im Osten dann endlich der Mera-Peak als kleiner leuchtender Schneegipfel zu erkennen.

Tag 8: Ruhetag

Tag 9: Nun wird es ernst. Man sollte sehr früh aufstehen (gegen 4 Uhr), um am Mera La-Paß der großen Mittagshitze zu entgehen. Von Khare geht der Weg über Stein und Geröll anfangs steil aufwärts, bis man nach etwa 2 Std. den Gletscher erreicht. Dort sollten Steigeisen angelegt werden, vorallem das erste Stück steigt steil an. Nach 30 Min. wird der Weg flacher und wenn klare Sicht herrscht hat man nun einen gigantischen Blick auf die umliegenden Gipfel, wobei direkt am Mera La sogar der Mount Everest, Nuptse und Lhotse im Hintergrund zu sehen sind. Blickt man Richtung Mera Peak, so sieht man den Endpunkt der Tagesetappe, das High-Camp, das ungefähr auf 6100m liegt. Es sollte diese letzte Stück bis zum Hochlager unbedingt langsam zurückgelegt werden, da die Distanz vom Paß aus wesentlich größer ist, als man es mit dem Auge schätzt.

Tag 10: Fühlt man sich gut und die Höhe macht keine Probleme, so kann der Gipfelanstieg in Angriff genommen werden. Vom Hochlager geht es in mäßigem, zum Schluß etwas stärkerem Anstieg zum Gipfel hinauf. Auf diesem atemberaubenden „kleinen Schneehügel“ offenbart sich dann ein Ausblick, der alle Mühen und Anstrengungen vergessen läßt und alle Alpenpanoramen in den Schatten stellt. Man überblickt weite Teile Nepals, Lhotse, Nuptse, Everest, sogar bis nach Tibet reicht der Blick bei guter Sicht. Vom Gipfel geht es über den Mera La wieder bis nach Khare zurück, die gesamte Tagestour dauert mit Pausen etwa 7-8 Stunden.

Tag 11 bis Tourende: Der Rückweg ist gleich dem Hinweg, außer man wünscht eine Variante. Diese beinhaltet allerdings noch einmal einen Anstieg bis auf 5000m (Paß) und hatte nach Kenntnis der Führer zumindest im März/April den Nachteil sehr geringer Trinkwasservorkommen.